Hygrometer Und Seine Bedeutung In Der Arzneimittelherstellung

Hygrometer sind Geräte, mit denen die relative Luftfeuchtigkeit gemessen wird. Es gibt verschiedene Arten, aber das Feucht-Trocken-Thermometer-Hygrometer ist das am weitesten verbreitete Modell. Wie der Name bereits verrät, besteht es aus zwei Thermometern. Eines davon wird trocken gehalten, das andere feucht.

Funktionsweise

Das Hygrometer funktioniert nach dem Prinzip der Verdunstungskälte. Das feuchte Thermometer wird mit destilliertem Wasser nass gehalten, welches über einen Docht oder Sockel die Blase des Thermometers umschließt. Wenn das Wasser über die Oberfläche verdunstet, sinkt die Temperatur des Thermometers. Daher zeigt das feuchte Thermometer stets eine niedrigere Temperatur als das trockene Thermometer. Dies ist das gleiche Prinzip wie beim Schwitzen. Dabei kühlt die verdunstende Flüssigkeit die Haut und unseren Körper. In Hygrometern wird meist destilliertes Wasser verwendet, da Alkohol zu stark kühlt, um wirkungsvoll zu sein.

Die Geschwindigkeit der Verdunstung hängt von der Luftfeuchtigkeit ab. Ist die Luft trocken, verdunstet das Wasser schneller. Bei sehr hohen Luftfeuchtigkeitswerten verdunstet nur sehr wenig Wasser, wodurch sich die Temperatur des feuchten Thermometers nur geringfügig ändert. Wenn die Luftfeuchtigkeit 100% erreicht, geht kein Wasser mehr in die Luft über und die Temperaturänderung ist daher null. Die Temperaturunterschiede zwischen dem feuchten und trockenen Thermometer sind Grundlage für das Feucht-Trocken-Thermometer-Hygrometer.

Relative Luftfeuchtigkeit

Die relative Luftfeuchtigkeit wird ermittelt, indem man die Umgebungstemperatur der Luft mit dem trockenen Thermometer misst und diese mit der Abweichung vergleicht, die das feuchte Thermometer anzeigt.

Die Bedeutung der Überwachung der Luftfeuchtigkeit

Viele Inhaltsstoffe von pharmazeutischen Produkten sind hygroskopisch. Das heißt, sie absorbieren Wasser; sogar aus der Luft. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann daher die Eigenschaften des Produktes verändern und dessen Qualität beeinträchtigen. Die Herstellung von Kapseln ist ein Beispiel, bei dem es wichtig ist, die Luftfeuchtigkeit unter 40% zu halten, da sich die Gelatine hygroskopisch verhält. Harte Gelatinekapseln und andere hygroskopische Kapseln müssen bei niedriger Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden.